TIOGA - Unser Schiff
Eckdaten zur TIOGA
Abmessungen:
LoA 20,10m
LoD 17,37m
CWL 15,24m
BoA 4,04m
Tiefgang 1,4- 3,0 m Kielschwert
Verdrängung ca. 20,00 to
Balast ca. 8,00 to
Höhe Hauptmast über Wasser ca. 21,5 m
Besegelung (Beilken):
Großsegel (CrossCut; Dacron 400g/m²) 74,9 m²
Besan (CrossCut; Dacron 400g/m²) 28,5 m²
KIüver I (CrossCut; Dacron 400g/m²) 86,5 m²
Klüver II (CrossCut; Dacron 410g/m²) 49,0 m²
Stagfock (CrossCut; Dacron 420g/m²) 21,4 m²
Besanstagsegel (TriCut; Nylon 2,0 oz) 54,0 m²
Genaker (RadialCut; Nylon 1,5 oz) 190,0 m²
Motor:
Yanmar Diesel; 125 PS, 4 Blatt Verstellpropeller
Fahrt unter Maschine max. 9,5 Kn
Bugstrahlruder
Geschichte und Beschreibung
Das Original:
Die originale TIOGA wurde 1931 von Francis L. Herreshoff als schnelles Day,
bzw. Weekend Boot mit geringem Tiefgang als Kielschwerter gezeichnet
(Design No. 58).
Auf dem Plan mit denselben Linien ist auch die Bounty, diese aber als
Kielyacht gezeichnet.
Der erste Eigner war Harry Noyes, der das Schiff TIOGA of Boston taufte. Harry
Noyes liebte das Schiff sehr und er orderte dann die um 5m längere TIOGA of
Marblehead, die 1936 fertig wurde. Sie wurde unter dem Namen TICONDEROGA berühmt.
Über den genauen Verbleib der originalen TIOGA ist nichts genaues bekannt.
Die Replik:
Der Rumpf der jetzigen TIOGA wurde 1988 auf der für beste Holzarbeiten
bekannten Werft Lie Nielsen gebaut und der weitere Ausbau erfolgte 1989 auf
der nicht weniger bekannten Hinckley Werft in Maine für den damaligen Werft-
Manager Ti Hack.
Der Bau nach den originalen Pläinen von 1931 wurde
allerdings im "West System" mit Holz - Epoxy ausgeführt. Nur beste Materialien
kamen zum Einsatz sowie die beste Verarbeitung.
Nach dem Stapellauf 1989 wurde sie in Maine gesegelt und 1994 von einem
Norddeutschen Kaufmann übernommen, der sie in einer sehr schnellen
Passage in die Ostsee Überführt und dort gesegelt hat. Eine schwere Krankheit
des Eigners führte zu einer Hallenliegezeit auf der BÖBS-Werft, wo sie 2005
durch unseren Spender erworben wurde.
Refit und gebrauchstechnische Optimierungen wurden in den Wintermonaten
2006 und 2007 auf der BÖBS-Werft durchgeführt.
Konstruktion
Rumpf- und Decksaufbau:
Innenlage 1/2" Zeder, dann zwei diagonale Lagen 3/8" Zeder und außen 1/2"
Honduras Mahagoni, zusammen über 40mm Rumpfstärke.
Steven, Bodenwrangen und Kiel sind aus Longleaf Yellow Pine, Balkweger und
Decksbalken aus Esche.
Das Deck besteht aus zwei Lagen
Bootsbausperrholz mit der Unterseite innen aus heller Zypresse (Alaskan
Yellow Cedar ) und außen aus Glasfasermatten weiß lackiert als Abschluss.
Rigg, Segel und Decksausrüstung:
Ketschtakelung mit charakteristisch schrägstehenden Masten, wie
schon bei der legendären America. Die Masten sind Hohl aus bestem Sitka
Spruce mit soliden Bronzebeschlägen und Niro-Verstagung. Es werden an
beiden Masten Backstagen gefahren. Die gesamte solide Riggauslegung erlaubt
aber durchaus ein ruhiges Vorgehen in Wende und Halse. Die Masten
benötigen die Backstagen eigentlich nur, wenn bei starkem Wind eine hohe
Belastung auf der Fock und/oder dem Besanstagsegel ist. Auch bei starkem
Seegang sollten die Backstagen gefahren werden.
Die Am-Wind-Besegelung mit Klüver, Fock, Groß und Besan erlaubt ein
Anpassen an die Windstärke ohne Reffvorgang. Das Schiff ist in vielen
Variationen ausgewogen. Raumschots sind Besanstagsegel und Genaker ab ca.
90° scheinbaren Wind fahrbar.
Die Broncewinschen von Barient sind zum größten Teil selbstholend.
Der Hauptanker, 25 Kg Pflugschar, hat 80m 12,7mm starke Kette wird
permanent auf dem Bugbeschlag gefahren. Der Reserveanker ist in der StBBackskiste.
Die wesentliche Navigationsausrüstung ist an Deck. Lowrance Kartenplotter,
Logge, Lot, mechanischer- und elektronischer Kompass, Windrichtung und
Stärke.
Inneneinrichtung:
Die innere Gestaltung ist amerikanisch geprägt. Verschiedene HöIzer,
Mahagoni, Spruce, Zypresse und Teak, sind kombiniert mit weißen Flächen. Im
Vorschiff ist eine einfache Crewkabine mit zwei Kojen, getrennter Niedergang
und zur Hauptkabine abgeschottet.
Daran schließt die Eignerkabine mit zwei jeweils zu Doppelschlafplätzen
ausziehbaren Kojen , einem Bad und etlichen Schränke an. Der nach achtern
folgende Raum hat mittig einen großen Tisch mit klappbaren Flächen und zwei
Längskojen. Backbord folgt die U-förmige Pantry mit Gasbackofen, Doppelspüle
und sehr großem Kühlbereich. Weiter achtern ist dann die Navigation mit zwei
großen Kartenschubladen.
Steuerbord ist ein WC-Raum, achter Steuerbord
eine Lotsenkoje und mittschiffs noch eine Doppelkoje, die mittels
Schiebeelementen gegenüber der restlichen Kajüte abgeteilt werden kann. Die
Stehhöhe ist durchgehend ca.1,95m. Die Druckwasserversorgung ist mit Warm und
Kaltwasser ausgelegt.